Rechtswidrige Inhalte – die Grauzone im Internet
Wenn man sich mit dem Inhalt von Websites beschäftigt, muss man sich über den grundlegenden Unterschied zwischen Website und Domain bewusst sein. Eine Website kann unter einer Domain aufrufbar gemacht werden; zwingend ist dies jedoch nicht, da sich die Website auch durch die Eingabe der IP-Adresse ansprechen lässt. Außerdem kann eine Website auch über mehrere Domains und sogar unterhalb verschiedener Top Level Domains erreichbar sein. So verweisen beispielsweise www.denic.de, www.nic.de und www.denic.info alle auf die Website von DENIC. Eine Domain stellt nämlich nur einen Verweis auf einen Rechner dar, der (bis auf das eben geschilderte Beispiel) selbst nicht von DENIC, sondern von einem Dritten betreut wird. Eine Zugriffsmöglichkeit DENICs auf diesen Rechner besteht nicht.
Somit hat DENIC mit Websites, die unter .de-Domains erreichbar sind, weder inhaltlich noch technisch irgendetwas zu tun. Weder bestimmt die DENIC oder kann auch nur beeinflussen, welchen Inhalt sie haben, noch hat die DENIC sie auf ihren eigenen Servern gespeichert. Lediglich die Verknüpfung zwischen der Domain und der Website stellt DENIC dadurch her, dass die Domain in den DENIC-Nameservern verzeichnet ist.
Ansprechpartner bei rechtswidrigen Inhalten
Verfolgung und Ahndung von Verstößen und Straftaten im Internet sind häufig schwierig. Um dennoch möglichst schnell, unkompliziert und unbürokratisch Hilfe anzubieten, haben verschiedene Verbände eine Reihe von Online-Meldestellen eingerichtet. Diese teilen – je nach betroffenem Dienst – die Zuständigkeitsbereiche unter sich auf. Wichtiger Anlaufpunkt für viele Rechtsvergehen im Netz ist die deutsche Internet-Beschwerdestelle, die von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) e.V. betrieben wird. Als Teil der Initiative Deutschland sicher im Netz und des Safer Internet Programme der Europäischen Union arbeitet sie mit Strafverfolgungsbehörden, Internet Service Providern und weltweiten Partnern zusammen, damit illegale Inhalte aus dem Netz entfernt und die Verantwortlichen überführt werden können. Folgende Organisationen nehmen Meldungen rechtswidriger Inhalte – auch anonym – entgegen:
- Webseiten mit rechtswidrigen und jugendgefährdenden Inhalten (zum Beispiel Volksverhetzung, Gewaltdarstellung, so genannte harte Pornographie).
Ansprechpartner: Internet-Beschwerdestelle von eco e.V. und FSM - Spam-Mails (unverlangt zugesandte Werbe-E-Mails ohne Zusammenhang mit pornographischen bzw. jugendgefährdenden Inhalten. Diese enthalten häufig infizierte Anhänge oder Links, die zu infizierten Webseiten führen).
Ansprechpartner: Cybercrime-Hilfsportal der Landespolizeien - Rechtswidrige Inhalte in Newsgroups, Diskussionsforen und Chaträumen.
Ansprechpartner: Internet-Beschwerdestelle von eco e.V. und FSM - Rechtswidrige mobile Inhalte.
Ansprechpartner: Internet-Beschwerdestelle von eco e.V. und FSM - Rechtswidrige Inhalte in Tauschbörsen/P2P.
Ansprechpartner: Internet-Beschwerdestelle von eco e.V. und FSM - Malware (Schadprogramme wie Viren, Würmer, Trojaner, Bots).
Ansprechpartner: Cybercrime-Hilfsportal der Landespolizeien - Phishing (Versuche, über gefälschte Webseiten, E-Mails oder Kurznachrichten an persönliche Daten wie Geheimzahlen oder Passwörter eines Internet-Benutzers zu gelangen und damit Identitätsdiebstahl / Betrugsdelikte etwa im Bereich Online-Banking oder -Shopping zu begehen).
Ansprechpartner: Verbraucherzentrale - Datenschutzrechtliche Verstöße.
Ansprechpartner: Datenschutzaufsichtsbehörden der Bundesländer (Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit) - Verstoß gegen Pflichten zur Anbieterkennzeichnung / Impressumspflicht.
Ansprechpartner: Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs e.V.