Weiter großes Ost-West-Gefälle bei Domainzahlen
DENIC veröffentlicht Domainstatistik 2002 - Domaininhaber stammen aus 118 Ländern
Die 6 Millionen .de-Domains sind regional immer noch sehr ungleichmäßig verteilt. Dies ergab die geo-graphische Auswertung der Domainzahlen durch die deutsche Registrierungsstelle DENIC. Auffällig sind die großen Unterschiede zwischen den alten und den neuen Bundesländern. Im Osten liegt die Domain-zahl nur bei etwa der Hälfte des Bundesdurchschnitts. Bundesweit verfügen statistisch gesehen inzwi-schen 70 von 1.000 Bürgern über eine Domain, 17 Prozent mehr als 2001. Die Nutzung von Domains hat sich seit Mitte der 90er Jahre stark in den privaten Bereich verlagert. Nur etwa ein Fünftel der Domains ist auf Firmen registriert.
Die neuen Bundesländer verzeichnen zwar immer noch hohe Zuwachsraten von 20 Prozent und mehr, diese Zahlen gehen aber von einem deutlich niedrigeren Niveau aus als im Westen. So sind in ganz Thüringen etwa ebenso viele Domains registriert wie in Frankfurt am Main, in Sachsen-Anhalt nur wenig mehr als in Stuttgart. Die höchste Steigerungsrate hatte 2002 Schleswig-Holstein mit mehr als 23 Prozent. Auf Kreisebene verlief die Entwicklung sehr uneinheitlich. Während sich in einigen Regionen die Zahlen ge-genüber dem Vorjahr fast verdoppelten, wie in Ludwigshafen und in Nordfriesland, sanken sie in anderen Gebieten um mehr als ein Drittel.
.de-Domains werden von Domaininhabern aus insgesamt 118 Staaten genutzt. Die Zahl der Domains für Nutzer aus dem Ausland macht mit etwa 30.000 Eintragungen aber nur einen geringen Bruchteil aller .de-Domains aus. Die meisten ausländischen Domaininhaber stammen aus den Nachbarländern Niederlande, Österreich und der Schweiz mit jeweils etwas mehr als 6.000 Registrierungen.
Alle Zahlen basieren auf der Domaindatenbank der DENIC mit dem Stand vom 31. Dezember 2002. Die Aufbereitung der Daten erfolgte wie in den Vorjahren in Zusammenarbeit mit dem Diplom-Kaufmann Mark Krymalowski und dem Wirtschafts- und Sozialgeographischen Institut der Universität zu Köln. Es sind Informationen über alle Kreise und kreisfreien Städte verfügbar. Neben den absoluten Werten liegen auch Daten über die Anzahl der Domains bezogen auf die Einwohnerzahl vor.
Die Rangliste der zehn Städte mit den meisten .de-Domains führt unverändert Berlin an mit etwas mehr als 320.000 Domains. Hamburg konnte sich an München vorbeischieben und liegt nun an zweiter Stelle. Auf den Plätzen dahinter gab es nur wenig Bewegung. Allein Nürnberg (jetzt auf Rang 9) und Bonn (einen Rang herunter auf 10) haben die Positionen getauscht.
Die meistens Domains, bezogen auf die Einwohnerzahl, gibt es weiterhin in der bayerischen Landeshauptstadt München und Umgebung. Auf tausend Münchner kommen 180 Domains, im Umland sind es 161. Ähnlich hohe Zahlen erreichen auch Bonn mit 166 und Düsseldorf mit 156 Domains pro tausend Einwohner. Auf der Ebene der Bundesländer liegen naturgemäß die Stadtstaaten vorn. Beim Spitzenreiter Hamburg kommen auf tausend Einwohner 131 Domains. Es folgt Berlin mit 95 Domains. An dritter Stelle liegt Hessen, das als bester Flächenstaat einen Wert von 85 erzielt.
Die komplette Auswertung steht als Excel-Tabelle auf der DENIC-Webseite zum Herunterladen zur Verfügung, genauso wie Karten zur absoluten und relativen Verteilung der Domains.