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Zur Kenntnis genommen
Pressemitteilung | 31.03.2014

Urlaub in der Ägäis oder Urlaub in der Aegaeis – bei .de kann man beides haben

Seit zehn Jahren können Umlautdomains bei DENIC registriert werden

Im März 2004 führte die deutsche Internetregistrierungsstelle DENIC Sonderzeichendomains, sogenannte Internationalisierte Domainnamen (IDNs), ein. Darauf hatten viele Domaininhaber offenbar nur gewartet. Als erste .de-Domain mit Umlaut (ä, ö, ü) wurde öko.de registriert. Begehrt waren vor allem Familiennamen wie müller.de, schröder.de, krüger.de oder jäger.de, sowie generische Begriffe wie möbel.de oder bücher.de. Innerhalb des ersten Monats war bereits ein knappes Drittel des heutigen IDN-Domainbestands von rund 700.000 IDNs unter .de bei DENIC registriert. Dabei hatte die zentrale Registrierungsstelle für .de nicht nur deutsche Sonderzeichen ermöglicht, sondern mit einem Schlag alle europäischen Sprachen, die lateinische Schriftzeichen verwenden, abgedeckt.

Das komplette deutsche Alphabet

Mit dem Vorhandensein internationaler Regelungen kam 2010 der letzte noch fehlende, aber sehr wichtige Buchstabe des deutschen Alphabets, das Eszett hinzu. Wieder erhielt DENIC allein in den ersten zwei Stunden fast 190.000 Registrierungsaufträge. Maßschneiderei, Fußpflege oder Gießerei konnten damit endlich in der gewohnten Schreibweise registriert werden.

93 Buchstaben und Zeichen stehen seitdem für .de-Domains zur Verfügung. Ebenso wie eine Länderkennung, tragen IDNs zur nationalen Identität im WWW bei. Sie sind Garant für linguistische Vielfalt und tragen dank der Möglichkeit, den Zeichensatz der eigenen Muttersprache zu verwenden, zur Gleichberechtigung aller im Cyberspace bei. So könnte eine Familie Schröder, wenn sie ein Reisebüro für Urlaub in der Ägäis eröffnet, ihre speziellen Angebote auch im Internet mit ü, ä oder ö anbieten.

Die Verteilung der Umlaute und Sonderzeichen in .de-Domainnamen entspricht im Großen und Ganzen der Verteilung in der deutschen Sprache. Auf Platz eins steht ü in 43 Prozent aller .de IDN-Domains, gefolgt von ä (30 Prozent) und ö (25 Prozent). Das ß fällt etwas aus der Reihe. Offenbar verlässt der User sich hier doch lieber auf das eher international gebräuchliche Doppel-s.

IDNs setzen sich nur langsam durch

Tatsächlich kann es nach wie vor sinnvoll sein, parallel zur IDN-Domain die sogenannte ASCII-Domain ohne Umlaute oder Sonderzeichen, also UrlaubInDerAegaeis.de neben UrlaubInDerÄgäis.de oder giesserei.de neben gießerei.de, zu registrieren. Denn obwohl DENIC seit nunmehr zehn Jahren die passende Infrastruktur für IDN-Domains liefert, gibt es noch immer Einschränkungen bei deren Nutzung. Das liegt an der mangelnden Unterstützung außerhalb des Einflussbereiches der Internet-Registry. Diese ist mittlerweile zwar bei den fünf am weitesten verbreiteten Browsern Chrome, Internet Explorer, Firefox, Safari und Opera gegeben, aber manch populäre Webseite ist noch immer nicht IDN-fähig. IDNs in E-Mailadressen lässt die Software meist gar nicht zu, und die Nutzung via mobile Endgeräte wie Smartphones ist ebenfalls noch verbesserungsbedürftig.

Nichtsdestotrotz steigt die Anzahl der unter .de registrierten IDN-Domains auch zehn Jahre nach deren Einführung stärker als die der ASCII-Domains. Die Steigerungsrate von 2012 bis 2013 betrug vier Prozent. Im internationalen Vergleich kann sich das sehr gut sehen lassen.

"Es bleibt zu hoffen, dass sich die technischen Voraussetzungen analog zu den Bedürfnissen der Internet Community entwickeln, damit das Potential der IDNs umfassend genutzt werden kann", unterstreicht DENIC-CEO Dr. Jörg Schweiger die große Bedeutung der IDNs für die Domainindustrie und die Endnutzer.