München erobert bei Domainzahlen Spitzenposition zurück
DENIC-Domainstatistik 2006: Thüringen Spitzenreiter beim Domainzuwachs – Nürnberg schließt zu München auf -- .de-Domains auch im Ausland immer beliebter
München hat sich den Spitzenplatz in der DENIC-Domainstatistik zurückerobert. Nirgendwo in Deutschland gibt es bezogen auf die Einwohnerzahl so viele registrierte .de-Domains wie in der bayerischen Landeshauptstadt. Dies ergab die jährliche regionale Domainstatistik der deutschen Registrierungsstelle DENIC für 2006. Auch wenn Thüringen auf Länderebene mit 10,4 Prozent die höchsten Zuwachsraten zu verzeichnen hat, bleibt ein deutliches West-Ost-Gefälle in der Domainverteilung erkennbar. Die Domainhochburgen liegen weiterhin fast ausschließlich in westdeutschen Ballungsgebieten wie München, Hamburg, dem Rhein-Main-Gebiet sowie dem Rheinland.
Auch im Ausland werden .de-Domains immer attraktiver. Waren Ende 2005 noch etwa 160.000 Domains auf ausländische Inhaber registriert, so waren es ein Jahr später mehr als 580.000, ein Plus von 266 Prozent. Dieser Anstieg ist auf die wachsende Bedeutung des Domainhandels zurückzuführen, denn ein Großteil des Zuwachses geht auf das Konto von nur wenigen Domaininhabern mit Portfolios von zum Teil mehreren zehntausend Domains. Das erklärt auch, warum die Vereinigten Arabischen Emirate auf Platz 1 der Liste der ausländischen Domaininhaber liegen.
Auch in Deutschland gab es in einigen Regionen große Änderungen. So schaffte Nürnberg den Sprung von Platz 16 im vergangenen Jahr auf die zweite Position. Mit 264 Domains pro 1.000 Einwohnern liegt die fränkische Metropole nur noch hinter der Stadt München (282). Bei den absoluten Zahlen hingegen hat sich das Spitzentrio nicht verändert: Nach wie vor sind in Berlin mit mehr als 547.000 die meisten .de-Domains registriert. Dahinter folgen Hamburg (386.000) und München (356.000).
Das Domainwachstum betrug im Vergleich zum Vorjahr im Bundesdurchschnitt acht Prozent, was einen Zuwachs um etwa 800.000 auf nun rund 9,6 Millionen Domains bedeutet. Die höchste Zuwachsrate verzeichnete Thüringen mit 10,4 Prozent, gefolgt von Bayern (10,2 Prozent) und Hamburg (10,1 Prozent). Wie in den Vorjahren lagen die prozentualen Steigerungen in den Ostländern höher als im Westen. Aufgrund der kleineren Ausgangsbasis konnten die neuen Bundesländer den Abstand zu den alten Ländern aber nur geringfügig verringern. Seit dem Jahr 2000 erhöhte sich jedoch die absolute Domainzahl um annähernd 327 Prozent, bezogen auf die Bevölkerung um mehr als 340 Prozent.
Bezogen auf die Bevölkerungszahl liegt die Hansestadt Hamburg mit 221 Domains pro 1.000 Einwohner weit vorn. Hessen führt mit etwa 136 Domains pro 1.000 Einwohner die Gruppe der Flächenländer an. Die relativ gesehen wenigsten .de-Domains gibt es nach wie vor in Sachsen-Anhalt, das nur 50 pro 1.000 Einwohner aufweist. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 116 Domains, so dass statistisch gesehen mehr als jeder 9. Einwohner der Bundesrepublik über eine eigene .de-Domain verfügt. Deutschland ist damit auch im europäischen Vergleich Spitze und belegt hinter Dänemark und den Niederlanden den dritten Rang.
Alle Zahlen basieren auf einer Auswertung der Domaindatenbank der deutschen Registrierungsstelle DENIC mit dem Stand vom 31. Dezember 2006. Die Aufbereitung der Daten übernahm wie in den Vorjahren die Arbeitsgruppe von Professor Dr. Rolf Sternberg am Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Universität Hannover.
Die komplette Auswertung steht als Excel-Tabelle auf der DENIC-Webseite zum Herunterladen zur Verfügung. Es sind Informationen über alle Kreise und kreisfreien Städte verfügbar. Neben den absoluten Werten liegen auch Daten über die Anzahl der Domains bezogen auf die Einwohnerzahl vor, genauso wie Karten zur absoluten und relativen Verteilung der Domains und zu den ausländischen Inhabern.