Pressemitteilung | 16.11.2010

Mit Eszett jetzt komplett – das deutsche Alphabet im Internet: Eszett ab 16. November 2010 offiziell im zulässigen Zeichensatz für .de-Domains

Bereits seit 2004 sind Umlaute in .de-Domains erlaubt. Es fehlte nur noch ein Buchstabe des deutschen Alphabets – das Eszett. Nachdem am 4. August 2010 der überarbeitete Standard für internationalisierte Domains in Anwendungen (IDNAbis) den Weg frei machte, startete die zentrale Registrierungsstelle DENIC eG mit den Vorbereitungen für die Einführung. Am 26. Oktober 2010 um 17:00 Uhr war es dann soweit: Erstmals konnten .de-Domains mit dem Buchstaben Eszett während einer Sunrise-Periode registriert werden. „Nach der Verabschiedung des neuen Standards war klar, dass wir der Internet Community die Möglichkeit zur Registrierung von .de-Domains mit dem Buchstaben „ß“ nicht vorenthalten wollten. Jetzt kann das gesamte deutsche Alphabet in .de-Domains verwendet werden. Damit schließen wir eine Lücke, die in der Vergangenheit bestand.“ begründet DENIC- Vorstand Sabine Dolderer den Schritt.


Während der dreiwöchigen Sunrise-Periode, die der offiziellen Einführung vorgeschaltet wurde und während der das Recht auf die Registrierung einer „ß“-Domain nur den Inhabern einer entsprechenden Domain mit Bestandteil „ss“ vorbehalten war, wurden bereits 5.172 „ß“-Domains erfolgreich registriert. Mit dem Ende der Sunrise-Phase am 16. November um 10:00 Uhr, entfallen diese Vorzugsrechte und es gilt das auch sonst übliche Prioritätsprinzip „First come – first served“. Nun können auch all diejenigen zum Zuge kommen, die nicht Inhaber einer Domain mit Bestandteil „ss“ sind.

Der Übergang in den Regelbetrieb verlief reibungslos. Und betrachtet man die geringe Häufigkeit des Buchstabens Eszett in deutschen Texten - er landet auf Platz 23 – so zeigt die Anzahl von 187.339 Aufträgen in den ersten zwei Stunden ein klares Interesse an dem Kleinbuchstaben in .de-Domains.

Bis die „ß“-Domains von allen Nutzern im Netz erreicht werden, kann noch einige Zeit ins Land gehen – denn erst wenn die Hersteller ihre Anwendungsprogramme wie z.B. Browser an den neuen IDN-Standard angepasst haben, besteht nicht mehr die Gefahr, dass User beim Aufruf einer „ß“-Domain auf die nun nicht mehr entsprechende Domain mit Bestandteil „ss“ gelangen. Hintergrund ist, dass vor Einführung des neuen IDN-Standards gemäß dessen Vorgängerversion das „ß“ automatisch in „ss“ umgewandelt wurde und damit eine Unterscheidung zwischen „strasse.de“ und „straße.de“ nicht stattfand. Erst nach der Umstellung auf den neuen Standard werden beide Zeichenfolgen als unterschiedliche Domains behandelt. „Wir rechnen mit einem Zeitraum von bis zu zwei Jahren, bis die neuen Anwendungsprogramme beim Großteil der User angekommen sind und die „ß“-Domains uneingeschränkt genutzt werden können.“ erläutert Sabine Dolderer. DENIC empfiehlt daher allen Interessenten, diesen Umstand bei der geplanten Nutzung ihrer „ß“-Domain zu berücksichtigen.

Hintergrund

Die DENIC eG verwaltet als zentrale Registrierungsstelle die inzwischen mehr als 13 Millionen Domains unterhalb der Top Level Domain .de und stellt damit eine wesentliche Ressource für die Nutzer des Internets bereit. Mit der Mission, als neutraler und kompetenter Dienstleister für alle Domaininhaber und Internetnutzer zu agieren, legen die mehr als 120 Mitarbeiter den Grundstein dafür, dass deutsche Internetseiten und E-Mail-Adressen weltweit erreichbar sind. Die über 270 Mitglieder der Genossen¬schaft sind deutsche wie internationale Unternehmen aus dem IT- und TK-Bereich. Gemeinsam mit ihnen und anderen Kooperationspartnern setzt sich die DENIC für den sicheren Betrieb und die weltweite Weiterentwicklung des Internets ein. Dabei arbeitet sie ohne Gewinnerzielungsabsicht.

Zu ihren Aufgaben gehören der Betrieb des automatischen elektronischen Registrierungssystems für die Mitglieder, der Betrieb der Domain-Datenbank für die Top Level Domain .de und die deutsche ENUM-Domain (.9.4.e164.arpa), der Betrieb des Nameserverdienstes für die .de-Zone und die deutsche ENUM-Domain an derzeit 15 Standorten auf der ganzen Welt sowie die Mitgestaltung der organisatorischen und technischen Weiterentwicklung des Internets in Zusammenarbeit mit internationalen Gremien (z. B. ICANN, CENTR, IETF).

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