Pressemitteilung | 29.07.2013

IETF-Meeting in Berlin sponsored by DENIC: Offene Internestandards durch technische Exzellenz

Über 1.500 Technikexperten kommen vom 28. Juli bis 2. August in Berlin beim Treffen der IETF (Internet Engineering Task Force) zusammen, um gemeinsam an der Weiterentwicklung des Internets zu arbeiten und die Protokollstandards von morgen zu entwickeln. Denn die oberste internationale Instanz für technische Standards im Internet steht allen interessierten Personen offen und bei den Ergebnissen ihrer Arbeit zählen Kompetenz und die besten fachlichen Argumente. In 106 Arbeitsgruppen entwickeln die Experten aus 74 Ländern Konzepte, um das Internet sicherer, schneller und benutzerfreundlicher zu machen – ob es nun um die Absicherung von Routen, Erweiterungen für mobile Applikationen oder den Datenschutz in der Cloud geht.

Was zunächst als Entwurfs-Arbeitspapier beginnt, wird in den einzelnen Fachgruppen – sei es auf den IETF-Treffen oder über Mailinglisten – diskutiert. Und über zahlreiche Iterationen wird das Protokoll oder ein Dienst dann weiterentwickelt und zur Standardreife gebracht. Man denke hier an das TCP-Protokoll, das als Teil der Internetprotokollfamilie maßgebliche Grundlage für das Internet ist wie wir es heute kennen. Auch die Standards, die die Form des Domain Name Systems (DNS) bestimmen, wurden auf diese Weise in der IETF entwickelt. 

Auf offenen, frei verfügbaren Standards basierend, ermöglicht das DNS die Namensauflösung von Domains zu IP-Adressen und damit die einfache Nutzbarkeit des Internets. Für zusätzliche Sicherheit im Netz sorgen Sicherheitserweiterungen wie die ebenfalls in der IETF entwickelten Domain Name System Security Extensions (DNSSEC), die als Standard von mehr als 100 Länderkennungen – darunter auch .de – implementiert wurden.

Auch die Tatsache, dass Sonderzeichen in Domainnamen – wie zuletzt das Eszett in Deutschland, aber auch Sonderzeichen in anderen Nationen – verwendet werden können, ist genauso dem Standardisierungsprozess der IETF zu verdanken wie die Vielzahl anderer Anwendungen im Internet. Dies unterstreicht die globale Bedeutung von offenen Standards und ihrer Entstehung im Rahmen einer kollektiven Entwicklungszusammenarbeit.

Das Treffen in Berlin ist das 87. seiner Art und findet nach 1997 erst zum zweiten Mal auf deutschem Boden statt. Grund genug für die DENIC eG, die als Not-for-profit-Organisation der gesamten Internet Community verpflichtet ist und sich für die offene und partizipative Weiterentwicklung des Internets engagiert, die Arbeit der IETF als Platin-Sponsor des Berlin-Meetings tatkräftig zu unterstützen.

Denn wie wir das Internet in Zukunft nutzen werden, darauf wird auch das Treffen in Berlin einen Einfluss haben.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.ietf.org/meeting/87.

Hintergrund:

Die Internet Engineering Task Force (IETF) ist die oberste internationale Instanz für technische Standards im Internet und eine offene, internationale Freiwilligenvereinigung von Netzwerkdesignern und -technikern, Herstellern, Netzbetreibern und Forschern, die für die Entwicklung der Architektur des Internets sowie das reibungslose Funktionieren des Netzes zuständig ist. Die IETF wünscht sich eine breite Beteiligung an ihrer Arbeit und steht deshalb jeder interessierten Person offen. Die Arbeit der IETF erfolgt online, in der Regel über E-Mail-Listen. Damit ermöglicht die IETF die einfache Zusammenarbeit von möglichst zahlreichen Teilnehmern über Grenzen hinweg. Die IETF-Arbeitsgruppen (Working Groups (WGs)) sind nach Themengebieten in Bereiche (areas) gegliedert (z.B. Routing, Transport, Sicherheit usw.). Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.ietf.org/