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Zur Kenntnis genommen
Pressemitteilung | 07.06.2000

Europäische Domainregistrierungsstellen widersprechen Forderungen der ICANN nach Gebührenzahlung

 Die in der Organisation CENTR zusammengeschlossenen mehrheitlich europäischen Domainregistrierungsstellen haben auf einem Treffen im norwegischen Trondheim Forderungen der ICANN, die international die Vergabe von Domainnamen und Internetadressen verwaltet, nach der Zahlung von Gebühren in der von ICANN angestrebten Form abgelehnt. Alle nationalen Registrierungsstellen sollten insgesamt 35 Prozent des ICANN-Etats für das Fiskaljahr 1999/2000 in Höhe von 1,5 Millionen US-Dollar aufbringen und hatten im April dafür "Rechnungen" erhalten. Deren Betrag richtete sich nach der Anzahl der in den Ländern registrierten Domainnamen. Deutschland als größte Domainzone sollte alleine knapp 500.000 US-Dollar überweisen. CENTR kritisiert, dass es für diese Rechnungen keine Rechtsgrundlage gebe. Man begrüße zwar die Aktivitäten der ICANN und akzeptiere im Grunde auch einen Beitrag an der Finanzierung. Doch ohne Abschluss eines Rahmenvertrages zwischen den Registrierungsstellen und ICANN könne die Organisation nicht einfach Gebühren einfordern, denen im betreffenden Zeitraum keine Leistungen gegenüberstünden. Außerdem sei es nicht angemessen, die Forderung nach der Anzahl der Domains zu berechnen, da der Service, den die ICANN für die einzelnen Registrierungsstellen leiste, in keinster Weise von der jeweiligen Domainzahl abhänge, sondern vielmehr im Grundsatz für alle Registrierungsstellen identisch sei.

"Wir sind durchaus bereit, unseren Anteil an den Finanzierungskosten von ICANN zu tragen. Aber wir betrachten eine Zahlung in diesem Jahr als eine Anschubfinanzierung, nicht als eine Gebühr, der eine konkrete Leistung seitens ICANN gegenübersteht", sagte dazu Carsten Schiefner, Vorstand der DENIC eG, die die deutschen Domainnamen verwaltet. "Über den Beitrag, den die einzelnen Registrierungsstellen entrichten, kann nicht willkürlich ICANN entscheiden. Zudem muss vorher geklärt werden, welche Dienstleistungen ICANN damit zukünftig übernimmt und wie sich die Einflussmöglichkeiten der Registrierungsstellen auf die ICANN-Entscheidungen gestalten."

Über das weitere Vorgehen und insbesondere über die Höhe der Zahlung der DENIC an ICANN will der DENIC-Vorstand in den nächsten Tagen beraten.

Nachfolgend die entsprechende Pressemitteilung von CENTR:

CENTR Press Release

European Country Code Top level domain registries respond to ICANN invoices

At their General Assembly meeting in Trondheim, 1-2 June 2000, CENTR members discussed ICANN funding and the invoices issued to ccTLD registries for the ICANN financial year 99/00.

CENTR, the Council of National Top level domain Registries, is an association of Internet Country Code Top-Level Domain Registries (ccTLDs) such as .uk in the United Kingdom and .es in Spain. The current membership consists of 30 such ccTLDs registering over five million domain names between them.

During the Trondheim meeting, members endorsed the position of the CENTR Executive Committee set out in a letter to ICANN CEO, Mike Roberts on 10 May 2000. The letter pointed out that there are no contracts, funding "arrangements" or binding relationships presently in place between CENTR members and ICANN. There are no heads of agreement between CENTR / CENTR members and ICANN on funding or any other matter. The letter went on to set out five essential issues for CENTR members:  the provision under contract of root services;

the sovereign right of the local Internet community in each CENTR country to manage its own ccTLD;

the desire to participate in any policy formulation or restructuring activities by ICANN, while retaining local policy implementation;

that no authority is conceded to ICANN by any CENTR member on the management of any ccTLD; and

the establishment of meaningful mechanisms for CENTR / CENTR members to participate in the planning of both the expenditure and the funding aspects of the ICANN budget.

In Trondheim CENTR members confirmed their willingness to continue discussions with ICANN on the above issues. Those able to do so agreed to donate funding to ICANN for the financial year ending 30 June 2000 on the basis that was established in the discussions with ICANN staff at the CENTR General Assembly meeting in Pisa in December 1999. The total contribution from CENTR members will be in the region of USD 600,000 based on a range of fee bands from which members selected the most appropriate to their circumstances and ability to pay.

Any request by ICANN for a funding contribution based on the number of domain names is fundamentally unacceptable to CENTR members.

For further information about CENTR see: http://www.centr.org