Domaincheck soll Abfragedienst whois ablösen – Neuer Standard wurde von der DENIC mitentwickelt

Ab dem 23. September 2008 stellt die DENIC eine Implementierung des Dienstes „Domaincheck“ bereit. Die DENIC stößt so als erste Domainregistrierungsstelle das Tor in die Zukunft auf. Denn der leistungsfähige Domaincheck soll mittelfristig den bekannten Abfragedienst whois ersetzen. Seine Spezifikation, die Anfang 2008 veröffentlicht wurde, basiert auf dem Standard IRIS (Internet Registry Information Service). An der Erarbeitung dieses Standards wurde über mehrere Jahre intensiv gearbeitet. DENIC-Mitarbeiter Marcos Sanz war als Mitglied der IETF-Arbeitsgruppe CRISP (Cross Registry Information Service Protocol) führend an der Formulierung von IRIS beteiligt.

Der Domaincheck bietet zahlreiche Vorteile für die Internetnutzer. Ein wesentlicher Vorzug ist die Nutzung von XML (Extensible Markup Language) für die standardisierte und strukturierte Abfrage der Verfügbarkeit einer Domain. Bislang antworten die whois-Server der einzelnen Registrierungsstellen auf Abfragen unterschiedlich, vor allem weil das Format der Abfragen und Antworten nicht standardisiert ist und die Ausgabe der gespeicherten Informationen teils unstrukturiert erfolgt. Die Zugriffssoftware muss daher alle diese Antworten weiterverarbeiten können. Mit den in IRIS standardisierten Abfrage- und Antwortenschemata lassen sich Anwendungen wesentlich einfacher entwickeln und zudem universeller einsetzen. Auch das Abfragen der Domaindatenbanken unterschiedlicher Top Level Domains wird deutlich einfacher, da die Clients den richtigen Server automatisch anhand von Informationen des Domain Name System (DNS) identifizieren können.

Den Registrierungsstellen bietet „Domaincheck“ auch wirtschaftliche Vorteile. Durch die Nutzung des IRIS-LWZ-Protokolls, das neben dem User Datagram Protocol (UDP) für den schnellen Datenaustausch auch einen speziellen Kompressionsalgorithmus anbietet, reduziert sich der Datenverkehr der Server vor allem bei großen Volumen von Abfragen, wie sie heute bei nahezu allen Registrierungsstellen gang und gäbe sind. Damit erhöht sich die Verfügbarkeit des Service, was wiederum allen Internetnutzern zu Gute kommt.

Die Pilotimplementierung bei der DENIC bietet derzeit alleine die Domaincheck-Funktion an. Um den Server abzufragen, stellt die DENIC einen Client mit Benutzerhandbuch unter http://domaincheck.denic.de zum Download zur Verfügung. Sowohl der Server als auch das Zugriffsprogramm werden Schritt für Schritt zu einem vollwertigen IRIS-Dienst ausgebaut.