DENIC: Zehn Jahre Domainverwaltung als Erfolgsgeschichte
Die DENIC als eigenständige Institution feiert Jubiläum
Von 1.000 auf sieben Millionen in zehn Jahren: das ist die Kennzahl für die Leistung der DENIC auf dem Gebiet der Domains. Am 1. Januar 1994 startete die DENIC in institutionalisierter Form als Drittmittelprojekt an der Universität Karlsruhe. Damit begann eine Erfolgsgeschichte, die nicht nur dadurch dokumentiert wird, dass die Top Level Domain .de die zweitgrößte der Welt nach .com ist. Auch auf technischem Gebiet hat die DENIC in den vergangenen zehn Jahren einiges auf die Beine gestellt. Der Ausbau der Infrastruktur wurde intensiv vorangetrieben, so dass inzwischen für die meisten DENIC-Dienste redundante Hardware bereitsteht. Seit Dezember 2003 werden auch alle elf Nameserver für die .de-Zone von der DENIC selbst betrieben.
Die DENIC erfüllt die wichtige Aufgabe der Domainverwaltung für .de ohne Gewinnerzielungsabsicht zum Nutzen und Wohle der gesamten deutschen Internet Community, neutral und unabhängig, fachkundig und verantwortungsbewusst, diskriminierungsfrei und in Übereinstimmung mit den international anerkannten Standards für den Betrieb einer Domain-Registrierungsstelle. Durch ihre fachliche Kompetenz hat sie sich in den vergangenen Jahren in Deutschland, aber auch international, großes Vertrauen und Wertschätzung erworben.
Die Geschichte der DENIC hat ihren Ausgangspunkt nicht an ihrem jetzigen Sitz in der hessischen Bankenmetropole Frankfurt, sondern in Dortmund. Und er liegt auch schon länger zurück als zehn Jahre. Im November 1986 wurden bereits die Voraussetzungen geschaffen, später einmal .de-Domains nutzen zu können. Denn damals wurde .de zum ersten Mal in die Rootserver des Internets eingetragen. 1991 startete dann die Informatikrechner-Betriebsgruppe (IRB) der Universität Dortmund einen ersten Nameserver-Dienst für die damals noch nicht so zahlreiche deutsche Internet Community. Im internationalen Sprachgebrauch bezeichnet man solche Dienstleister als Network Information Center, abgekürzt NIC: Der Name DENIC war geboren. Denn man hatte sich international verständigt, für länderbezogene Top Level Domains die zweibuchstabigen Abkürzungen der ISO-Liste 3166-1 zu verwenden. Für Deutschland lautet sie DE.
Die Verwaltung der Domains erfolgte in der ersten Zeit sozusagen auf Zuruf. Die Bezeichnungen und die dazugehörenden Rechneradressen wurden in einer Liste eingetragen, die zunehmend länger wurde. Recht bald zeigte sich, dass dieses auf Freiwilligenbasis beruhende System auf eine breitere und ausbaufähigere Grundlage gestellt werden musste. Im August 1993 konstituierte sich daher auf Initiative der damaligen drei deutschen Internet Service Provider der "Interessenverbund Deutsches Network Information Center (IV-DENIC)", der den Betrieb des Nameserver-Dienstes bundesweit ausschrieb. Die Universität Karlsruhe setzte sich mit ihrem Angebot durch und übernahm ab Januar 1994 zunächst für drei Jahre die Verwaltung und Registrierung der .de-Domains. Damit war aus dem freiwilligen Service DENIC die Institution DENIC geworden. Seit Anfang an mit dabei war Sabine Dolderer, die noch heute als Vorstandmitglied der DENIC die Geschicke der Domainverwaltung in Deutschland lenkt. Die Domainzahl lag zu Beginn der Karlsruher Zeit bei ungefähr 1.000. Bis Mitte 1996 erhöhte sie sich auf 20.000. Auch die Anzahl der Provider und der Internetnutzer stieg ständig. Wieder war es an der Zeit für eine Änderung der Strukturen.
Im Dezember 1996 beschloss daher eine Versammlung des IV-DENIC, dem inzwischen 36 deutsche Internet Service Provider angehörten, zusammen mit einem weiteren interessierten Unternehmen die Gründung einer Genossenschaft zur Verwaltung der deutschen Domains und der Bereitstellung der dazu notwendigen Infrastruktur. Dies war die Geburtsstunde der DENIC eG. Die DENIC-Geschäftsstelle wurde im Juli 1997 in Frankfurt eingerichtet, der technische Betrieb verblieb zunächst in Karlsruhe. Seit Januar 1999 sind alle Aktivitäten in der Mainmetropole konzentriert.
Den rasanten Aufschwung des Internets zu einem Massenmedium dokumentiert nicht nur die Zahl der registrierten Domains, sondern auch die Anzahl der DENIC-Mitarbeiter. Waren es zu Beginn in Karlsruhe nur zwei Angestellte, so kümmern sich derzeit 76 Beschäftigte um die sieben Millionen Domains und stellen sicher, dass die Domain-Datenbank, die Nameserver für die .de-Zone sowie die anderen DENIC-Dienste rund um die Uhr betriebsbereit sind.
Die DENIC steht in ständigem Kontakt mit anderen nationalen und internationalen Einrichtungen, Organisationen und Verbänden, die sich mit dem Internet auseinandersetzen und pflegt den Dialog mit allen Vertretern der Internet Community. Ein juristischer Beirat, dem Vertreter von Wirtschaftsverbänden, Wissenschaftler, Anwälte und - als Beobachter - Mitarbeiter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit sowie des Bundesministeriums der Justiz angehören, berät die Entscheidungsgremien der DENIC in Fragen der Registrierungspolitik.
Die Geschichte der Domainverwaltung in Deutschland und damit die Geschichte der DENIC ist eine Erfolgsgeschichte. Innerhalb nur weniger Jahre wurden sieben Millionen Domains registriert und eine stabil und sicher funktionierende Infrastruktur aufgebaut. In enger Kooperation mit ihren Mitglieder wird die DENIC auch zukünftig daran arbeiten, ihrer Verpflichtung gegenüber der deutschen Internet Community gerecht zu werden.