DENIC eG unterstützt die Neuentwicklung der Nameserver-Software BIND10
DENIC, die Registrierungsstelle für .de, hat mit dem Internet Systems Consortium (ISC: www.isc.org) einen Vertrag zur Unterstützung der Neuentwicklung von BIND geschlossen.
Nameserver transferieren Namen in IP-Adressen und spielen damit eine zentrale Rolle für die einfache und effiziente Nutzung des Internets. BIND, in der bisherigen Version 9, ist die meistgenutzte Nameserver-Software weltweit und damit ein Quasi-Standard.
Die Software ist nach fast zehn Jahren produktiven Einsatzes angesichts der sich schnell weiter entwickelnden Rechner- und Internet-Architekturen sowie hinsichtlich ihrer zugrunde liegenden Entwicklungstechnologie nicht mehr auf dem aktuellen Stand. BIND10, geplant als komplette Neuentwicklung, soll eine modulare Struktur aufweisen und damit einfach wartbar sein, sich durch benutzerbezogene Installierbarkeit den jeweiligen Anforderungen anpassen und besonders die Aspekte Sicherheit und Verfügbarkeit des DNS-Dienstes adressieren.
BIND wird von ISC, einer gemeinnützigen Organisation ohne Gewinnerzielungsabsichten, entwickelt und gewartet und als Open Source Software veröffentlicht. Es zielt damit auf einen breit gefächerten Markt bei Registries, Registraren, ISPs etc., bei dem es laut einer aktuellen Studie schon heute eine Durchdringung von ca. 70 Prozent hat.
DENIC fördert offene Standards
Mit DENIC gemeinsam beteiligen sich weitere Organisationen am Sponsoring der Neuentwicklung. Dazu gehören die Registries von Frankreich (AFNIC), Kanada (CIRA), Japan (JPRS), Großbritannien (Nominet) und den Niederlanden (SIDN), die ebenfalls einen entsprechenden Vertrag mit ISC gezeichnet haben. Zusammen mit der DENIC bilden die genannten Organisationen ein Steering Committee, mit dem Ziel, den Projektfortschritt zu begleiten, die Qualität der erzielten Entwicklungsergebnisse zu bewerten sowie diese durch eine Nutzerperspektive zu ergänzen.
Um die ambitionierten Ziele vollumfänglich zu erreichen, ist eine Projektlaufzeit von bis zu fünf Jahren vorgezeichnet. "Ein solches Projekt erfolgreich zu beenden, erfordert langfristiges Engagement und Investment. Wir freuen uns, das Projekt unterstützen zu können", sagt Jörg Schweiger, CTO der DENIC. "Die Unterstützung für BIND10 ist Teil unserer Strategie, die Entwicklung von (offenen) Standards zu fördern und damit sowohl den DENIC-Mitgliedern als auch der Internet Community Nutzen zu stiften. Wir sind überzeugt, dass BIND10 einen Qualitätssprung bei der Erfüllung der hohen Anforderungen an einen verlässlichen DNS-Dienst der Zukunft darstellen wird.“
Ein Hinweis: Das Internet Systems Consortium (ISC) hat zu BIND10 eigene Informationen herausgegeben.
Nachdruck erlaubt, Belegexemplar erbeten.