Pressemitteilung | 14.04.2011

DENIC-Domainstatistik 2010: Zwischen Flensburg und Garmisch: Wo .de am stärksten ist

DENIC-Domainstatistik 2010: Stadt Coburg erstmals mit höchstem prozentualem Zuwachs – Landkreis Amberg-Sulzbach bleibt Spitzenreiter in der Quote – Leipzig dynamischste Großstadt bei den Registrierungen

(Beinahe) alles beim Alten an der Spitze der Städte und Kreise mit der größten Domaindichte in Deutschland: Souverän auf Rang 1 der kreisfreien Städte behauptete sich Osnabrück mit 591 .de-Domains je 1.000 Einwohner. Damit konnte es seinen Vorsprung auf die bereits in den Vorjahren Zweit- und Drittplatzierten München (432) und Bonn (393) nochmals ausbauen. Bei den Landkreisen führt erneut Amberg-Sulzbach (715) vor Freising (399) und Starnberg (357), die allesamt einen großen Sprung nach vorne machten. Unter den Bundesländern liegt der Stadtstaat Hamburg mit 286 Domains je 1.000 Einwohner weiterhin unangefochten vor Berlin (229). Den dritten Platz im Spitzentrio hält das Flächenland Bayern (193), während Sachsen-Anhalt mit lediglich 68 Domains je 1.000 Einwohner nach wie vor das Schlusslicht markiert. So weit das Ergebnis der jährlichen regionalen Domainstatistik der deutschen Registrierungsstelle DENIC für 2010, in der 412 Städte und Kreise verzeichnet sind.

Das Domainwachstum 2009/2010 betrug im Bundesdurchschnitt 6,4 Prozent gegenüber 7,1 Prozent im Zeitraum 2008/2009, was einen Zuwachs um rund 775.000 (Vorjahr: 770.000) auf rund 12.810.000 .de-Domains Ende 2010 bedeutet. Zu dieser Zahl addieren sich noch mehr als 800.000 Domains von Inhabern mit Wohnsitz im Ausland. Dies entspricht rund 5,8 Prozent des gesamten Domainbestandes unter .de.

Regionalvergleich: West-Ost-Gefälle unverändert

Insgesamt betrachtet setzt sich wie schon in den Vorjahren der deutliche Unterschied in der Domainnutzung zwischen Städten und Kreisen der alten und der neuen Bundesländer fort, wenn auch weniger akzentuiert. Trotz teils zweistelliger Zuwachsraten wird der Bundesdurchschnitt von 157 .de-Domains je 1.000 Einwohner mit Ausnahme von Berlin, das eine Domaindichte von 229 Domains je 1.000 Einwohner aufweist, im Osten einzig von Leipzig und Potsdam mit Werten von 243 bzw. 203 übertroffen. Domainhochburgen bleiben die westdeutschen Metropolregionen mit den Großräumen München und Hamburg sowie die Rheinschiene, die Region um Hannover und das Rhein-Main-Gebiet. Mit den Rängen 10 und 18 bei den absoluten Domainbeständen haben sich Sachsens Oberzentren Leipzig und Dresden derweil indes fest in der Spitzengruppe etabliert. Ähnlich starken Aufwind erleben zudem Mittelsachsen und der Erzgebirgskreis.

Ländervergleich: Sachsen hält Pole-Position

Die jüngsten Wachstumsraten auf Bundesländerebene bestätigen wiederum den generellen Aufwärtstrend zwischen Ostsee und Erzgebirge: Alle ostdeutschen Gebiete einschließlich Berlin befinden sich unter den Top 10 der schnellstwachsenden Domainregionen und liegen über oder gleichauf mit dem Bundesdurchschnitt von 6,4 Prozent. Unverändert stark präsentiert sich vor allem Sachsen mit einem Plus von 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, gefolgt von Bayern mit 8,5 Prozent und Schleswig-Holstein mit 8,3 Prozent. Mit dem letzten Platz begnügen musste sich 2010 Hessen, das mit einem Plus von nur 3,6 Prozent das Vorjahresschlusslicht Hamburg ablöste.

Bezogen auf die Bevölkerungszahl liegt der Stadtstaat Hamburg mit 286 Domains pro 1.000 Einwohner allerdings weiterhin unangefochten an der Spitze. Ihm folgt das Bundesland Berlin mit 229 Domains pro 1.000 Einwohner. Domaindichten über dem Durchschnittswert von 157 .de-Domains pro 1.000 Einwohner verzeichnen ebenfalls die Flächenländer Bayern (193), Hessen (171) sowie Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein (mit 161 gleichauf). Die relativ gesehen wenigsten .de-Domains gibt es nach wie vor in Sachsen-Anhalt mit lediglich 68 Domains pro 1.000 Einwohner.

Statistisch betrachtet hat etwa jeder sechste Einwohner der Bundesrepublik eine .de-Domain registriert (15,7 gegenüber 14,7 Prozent im Vorjahr). Deutschland belegt damit im europäischen Vergleich hinter den Niederlanden, Dänemark und der Schweiz nach wie vor den vierten Rang.

Kommunalvergleich: Metropolen weiter vorn – Coburg toppt Ansbach bei den Boomkommunen

Die höchste Zuwachsrate im kommunalen Vergleich verbuchte die kreisfreie Stadt Coburg mit 130 Prozent, gefolgt von Ansbach mit 67 Prozent. Den dritten Platz teilen sich der Sieger der Vorjahre – der Landkreis Amberg-Sulzbach – sowie Memmingen mit je rund 50 Prozent. Auf dem vierten Platz liegt mit 39,7 Prozent die Vulkaneifel, dahinter der Kreis Starnberg mit 34,6 Prozent. Zweistellige Zuwachsraten bei den lokalen Domains verzeichneten insgesamt 48 Kreise und Gemeinden (gegenüber 82 im Vorjahr), 15 (2009: 22) von ihnen konnten sogar um mehr als 20 Prozent zulegen.

Bei den absoluten Domainzahlen hat sich im Spitzentrio der vergangenen Jahre keine Veränderung ergeben: Während Berlin mit rund 787.000 Domains (plus 7,2 Prozent) im Gesamtklassement weiterhin klar dominiert, konnte München seinen Vorsprung gegenüber Hamburg weiter festigen. Mit rund 575.000 Domains (ein Zuwachs von 12,3 Prozent) ließ die Bayernmetropole die Hanseaten, die über rund 507.000 Einträge verfügen, erneut klar hinter sich, wenngleich das Wachstum an der Elbe wieder angezogen hat (eine Steigerung um 5,2 Prozent gegenüber 1,1 Prozent im Vorjahr). Boomtown unter den großen Städten ist Leipzig: Der Shooting-Star im Osten steigerte sich binnen Jahresfrist um energische 24,8 Prozent von 100.376 auf 126.106 Domains.

Ausländische Domaininhaber: Eidgenossen überflügeln Emirate

Auch außerhalb Deutschlands ist die Popularität von .de-Domains nach wie vor ungebrochen: Mehr als 800.000 – und damit knapp 5,8 Prozent – aller Domaininhaber hatten Ende 2010 ihren Wohnsitz jenseits der Grenzen. Die vorderen Plätze bei den Herkunftsländern belegten die Schweiz, die sich mit über 100.000 Domains erstmals an die Spitze setzte, gefolgt von Großbritannien, den USA und den von Rang 1 auf 4 abgerutschten Vereinigten Arabischen Emiraten mit je über 80.000 Domains.

Alle Zahlen basieren auf einer Auswertung der Domaindatenbank der deutschen Registrierungsstelle DENIC mit Stand vom 31. Dezember 2010 und führen die regionalen Domainstatistiken fort, die DENIC seit 1995 jährlich aktualisiert.

Die komplette Auswertung steht als Excel-Tabelle im Statistikbereich der DENIC-Website zum Online-Abruf bereit. Verfügbar sind Informationen über sämtliche Kreise und kreisfreien Städte. Neben den absoluten Werten liegen auch Daten über die Anzahl der Domains bezogen auf die Einwohnerzahl vor, ergänzt um Karten und Diagramme zur absoluten und relativen Verteilung inländischer Domains ebenso wie zu den Domaininhabern ausländischer Nationalität.

Die DENIC eG

Als zentrale Registrierungsstelle verwaltet die DENIC eG die inzwischen mehr als 14 Millionen Domains unterhalb der Top Level Domain .de und stellt damit eine wesentliche Ressource für die Nutzer des Internets bereit. Mit der Mission, als neutraler und kompetenter Dienstleister für alle Domaininhaber und Internetnutzer zu agieren, legen die mehr als 120 Mitarbeiter den Grundstein dafür, dass deutsche Internetseiten und E-Mail-Adressen weltweit erreichbar sind. Die über 270 Mitglieder der Genossenschaft sind deutsche wie internationale Unternehmen aus dem IT- und TK-Bereich. Gemeinsam mit ihnen und anderen Kooperationspartnern setzt sich die DENIC für den sicheren Betrieb und die weltweite Weiterentwicklung des Internets ein. Dabei arbeitet sie ohne Gewinnerzielungsabsicht.

Zu ihren Aufgaben gehören der Betrieb des automatischen elektronischen Registrierungssystems für die Mitglieder, der Betrieb der Domain-Datenbank für die Top Level Domain .de und die deutsche ENUM-Domain (.9.4.e164.arpa), der Betrieb des Nameserverdienstes für die .de-Zone und die deutsche ENUM-Domain an derzeit 15 Standorten auf der ganzen Welt sowie die Mitgestaltung der organisatorischen und technischen Weiterentwicklung des Internets in Zusammenarbeit mit internationalen Gremien (z. B. ICANN, CENTR, IETF).

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