DENIC baut Nameservernetz weiter aus
Drei neue Standorte in Seoul, Miami und Sao Paulo sorgen für schnelleren Zugriff auf .de-Domains
Die deutsche Domainregistrierungsstelle DENIC hat ihr weltweites Netz an Nameservern weiter ausgebaut. Mit den drei neuen Standorten in Seoul, Miami und Sao Paulo erhöht sich die Zahl der Nameserver-Lokationen auf insgesamt 14. Die DENIC trägt damit der explosiv steigenden Nachfrage nach Nameserver-Ressourcen durch die zunehmende Nutzung des Internets Rechnung. Die Zahl der Anfragen, die die Nameserver der DENIC zu beantworten hatten, hat sich in den letzten drei Jahren etwa verachtfacht und liegt jetzt bei mehr als 2,5 Milliarden pro Tag.
Nameserver dienen dazu, die Verknüpfung zwischen einer Domain (wie denic.de) und der numerischen Computeradresse herzustellen. Sie sind daher unverzichtbar für das Aufrufen von Webseiten oder das Versenden von E-Mail. Diese Informationen werden mehrmals täglich aktualisiert, in der Regel alle drei Stunden.
Die DENIC beobachtet sehr genau die Herkunft und Zahl der Nameserverabfragen, um das Nameservernetz optimal zu gestalten und wo nötig auszubauen. Die neuen Standorte bringen kürzere Antwortzeiten für Nutzer im Süden der USA und der Karibik, in Lateinamerika sowie in Südostasien und dem Pazifik.
Die Nameserver werden von der DENIC selbst überwacht und gesteuert. Dies erfolgt in enger Kooperation mit anderen Registrierungsstellen. So gehen die beiden neuen Standorte in Seoul und Sao Paulo auf Kooperationen mit der südkoreanischen Registrierungsstelle NIDA und der brasilianischen Registro .br zurück. Der Vertrag mit NIDA wurde im Juni in Frankfurt unterzeichnet, der Abschluss mit Brasilien erfolgte während des ICANN-Meetings in Sao Paulo Anfang Dezember. Die Server werden von den Partnern in deren Rechenzentren gehostet und von der DENIC betreut. Im Gegenzug stellt die DENIC Nameserver-standorte für .kr und .br in Deutschland zur Verfügung.
An jedem der nun 14 Standorte ist nicht nur ein einzelner Nameserver, sondern ein Nameserver-Cluster aus drei Nameservern und einem Steuerrechner vorhanden. Load-Balancer sorgen dafür, dass alle eingehenden Anfragen gleichmäßig auf die drei Server verteilt werden. Die Nameserver an den Standorten Berlin, Frankfurt, Wien, Stockholm, Elmsford NY und Tokio sowie den drei neuen Standorten werden dabei im sog. Anycast-Modus betrieben. Das bedeutet, dass sie alle unter der gleichen IP-Adresse erreichbar sind, obwohl sich die Rechner selbst an verschiedenen geographischen Orten befinden. Da die Anycast-Standorte also unter nur einer Adresse (194.246.96.1 im IPv4-Netz) und damit nur einem Namen (z.nic.de) angesprochen werden, beträgt die Zahl der Nameserver-Einträge nominell nur sechs, obwohl die Zahl der antwortenden Systeme viel höher liegt.