Zukunft gestalten: DENIC beim World IPv6 Day aktiv dabei
DENIC ist aktiv dabei, wenn am 8. Juni 2011 weltweit das Internet der Zukunft getestet wird. Zum sogenannten World IPv6 Day hat sich die globale Internet Community verabredet, um für die Einführung der Internet-Protokoll Version 6, kurz IPv6, Aufmerksamkeit und die Bereitschaft zu fördern, Dienste und Services über IPv6 anzubieten und zu nutzen. Zu den Initiatoren zählen Facebook, Yahoo, Akamai und Google, die gemeinsam mit zahlreichen anderen Webserviceanbietern, Internet Service Providern, Hardware- und Betriebssystemherstellern an diesem Tag IPv4 und IPv6 parallel betreiben wollen. Dieser so genannte Dual-Stack-Betrieb ist generell für den sanften und reibungslosen Übergang zwischen den Internetprotokoll-Versionen geplant. Er soll auch dabei helfen, etwaige noch bestehende IPv6-Hürden bei Betriebssystemen, Netzwerken, Routern oder Anwendungen aufzuspüren.
DENIC beteiligt sich an diesem flächendeckenden Echttest und bietet alle Web- und Maildienste sowie die öffentlichen Abfragedienste whois sowie Domaincheck (DCHK) über IPv6 an. Verfügbar sind diese Dienste im Parallelbetrieb IPv4 / IPv6 am 8. Juni.
DENIC begleitet die Einführung von IPv6 bereits seit Ende 2003 im DNS als der erste Nameserver mit einer IPv6-Adresse in Betrieb ging. Im Juli 2004 erfolgte dann der Eintrag dieses IPv6-Nameservers in der Root-Zone. Zusätzlich zu den seit 2010 registrierbaren Glue-Records für IPv6–Nameserver, können seit 31. Mai 2011 auch NSentries mit IPv6-Adressen zu Domains hinterlegt werden. Während die anfangs genannten DENIC-Dienste speziell für den Aktionstag bereitgestellt werden, bleibt die Möglichkeit der Registrierung von AAAA-Record-Einträge dauerhaft bestehen. Damit wurde ein weiterer Schritt in Richtung vollständiger Unterstützung von IPv6 in der .de-Zone gegangen.
Den groß angelegten Testlauf wird DENIC dazu nutzen, das Verhalten der Systeme zu beobachten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden dazu beitragen, einen umfassenden Produktivbetrieb unter IPv6 in naher Zukunft zu gewährleisten.
Hintergrundinformationen zu IPv6
Als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte, schien der Pool von rund 4,3 Mil¬liarden verfügbaren IPv4-Adressen schier unerschöpflich. Das damals ungeahnte Wachstum des Internets hat uns nun eines Besseren belehrt und am 1. Februar 2011 war es soweit: Die letzten IPv4-Adressblöcke wurden von der IANA vergeben. Der Vorrat – so vorsichtige Schätzungen – wird noch bis Ende dieses Jahres reichen. Und dann? Dann ist die neue Generation des Internet-Protokolls IPv6 gefragt die eine gigantische Zahl an IP-Adressen mit sich bringt: 340 Sextillionen (2 hoch 128). Damit rückt die Vision des „Internet everywhere“ in greifbare Nähe, denn selbst jedes Haushaltsgerät kann nun eine eigene IP-Adresse erhalten. Dabei ist das neue Protokoll gar nicht so neu: Bereits 1994 wurde es von der IETF erarbeitet. Um den Entwicklungssprung deutlich zu machen, ließ man die Version 5 einfach aus. Die wesentlichen Neuerungen liegen neben dem größeren Adressraum in der Vereinfachung des Headerformats, der verbesserten Unterstützung von Erweiterungen, der Vereinfachung des Routing sowie verbesserten Quality-of-Service- und Sicherheitsaspekten. Für die Migration von IPv4 auf IPv6 ist von vornherein ein sanfter Übergang geplant. Für einen nicht genau spezifizierten Übergangszeitraum werden deswegen beide Protokolle parallel im Einsatz sein.