News | 24.11.2003

IDN-Registrierung startet am 1. März 2004

 Ab dem 1. März kommenden Jahres müssen die Müllers, Jägers oder Schröders in Deutschland nicht mehr auf Umschreibungen wie mueller.de, jaeger.de oder schroeder.de ausweichen, wenn sie ihren Familiennamen in der Internet-Domain verwenden wollen. DENIC, SWITCH und nic.at, die Registrierungsstellen für Domains in Deutschland, der Schweiz und Österreich, warten dann nämlich mit einer bedeutenden und praktischen Erweiterung für die Wahl möglicher Domains auf. Durch die Einführung des neuen Standards IDN (Internationalized Domain Name) sind dann nicht nur Umlaute erlaubt. Insgesamt 92 zusätzliche Buchstaben, vom französischen é bis zum dänischen ø werden dann die Domains bereichern.

Die drei Registrierungsstellen planen gemeinsam die Möglichkeiten in der Schreibweise von Domains zu vervielfachen. Die Umstellung trägt zahlreichen Nutzerwünschen Rechnung, weil die heutige Regelung ausschließlich den Zeichensatz der englischen Sprache berücksichtigt und deshalb für andere Sprachen, die im Internet zunehmend wichtig werden, Einschränkungen mit sich bringt.

Namen wie im richtigen Leben

Wer heute eine Domain registrieren will, kann dazu die 26 Buchstaben des lateinischen Alphabets, die Ziffern von 0 bis 9 sowie den Bindestrich einsetzen. In zahlreichen Fällen – wie das Beispiel von Schröder, Müller oder Jäger zeigt – genügen diese Zeichen allerdings nicht, um den Namen in seiner korrekten Form ins Internet zu übertragen. Um diese für viele Anwender unbefriedigende Situation zu verbessern, wird die Anzahl möglicher Zeichen nun um 92 für .de und .at sowie um 31 für .ch und .li erweitert. Nur auf das ß werden die deutschen Internetnutzer auch in Zukunft verzichten müssen. Nach den internationalen Regeln ist es mit der Umschreibung ss äquivalent. Die Domains straße.de und strasse.de könnten daher nicht voneinander unterschieden werden. Die DENIC stellt eine Aufstellung zur Verfügung, welche Buchstaben künftig in Domains erlaubt sein werden.

Kulturelle Identität und konsistentes Branding

Weil eine Domain, ähnlich wie ein Name, oft mit vielen Emotionen verbunden ist, kommt der beschlosse-nen Erweiterung eine zentrale Bedeutung zu. Mit der Einführung von IDNs kann fortan exakt der ge-wünschte Name registriert werden. Die Domain stellt daher künftig keinen kulturellen Bruch mehr dar und genießt höhere Akzeptanz, weil man nun alle üblichen Buchstaben der Landessprache verwenden kann. Zudem kann neu jede Marke online und offline gleich geschrieben werden, was wiederum ihre Wiedererkennung und damit letztlich ihren Wert steigert. Domainanmelder sollten bei aller Begeisterung über die neuen Möglichkeiten für Domains aber nicht vergessen, dass für IDNs die selben Spielregeln gelten wie für alle anderen .de-Domains auch. So ist es allein Sache des Anmelders sich zu vergewissern, dass er mit seiner Domain keine Rechte Dritter verletzt.

Start am 1. März

Ab dem 1. März 2004 stehen für die Registrierung sämtliche mit IDNs eingeführten Zeichen zur Verfügung. Vormerkungen für IDNs nimmt die DENIC jedoch nicht entgegen. Interessenten sollten sich mit ihrem Provider in Verbindung setzen, um sich dort beraten zu lassen, wie sie zu ihrer Wunschdomain kommen können. Zumindest in der Anfangszeit kann es bei der Verwendung von IDNs jedoch noch zu Schwierigkeiten kommen, da noch nicht alle Internet-Applikationen (z. B. Browser, Mail- und Chatprogramme, etc.) IDN-fähig sind. Die Hersteller bieten zum Teil bereits Plug-Ins an, die vom Anwender installiert werden müssen. Die Domain-Registrierungsstellen werden den Nutzern im Rahmen ihrer Möglichkeiten Hilfestellung leisten, können aber keine Gewähr für eine volle Funktionalität der Programme übernehmen, da sie nur dafür sorgen können, dass eine Nutzung technisch möglich ist.

Weitere Erläuterungen, auch zum technischen Hintergrund von IDNs, finden Sie im Bereich IDNs und in den IDN-FAQs.