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Als Genossenschaft verkörpert DENIC schon in ihrem Markenkern vieles, was auch Internet Governance ausmacht.

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Unser Engagement für ein sicheres Internet für alle

Wer integrativ ist, lebt Offenheit – wer neutral ist, legt Wert auf Freiheit – wer durch die Kooperation vieler stark ist, befördert auch Sicherheit: Mit ihrer für eine Domainregistrierungsstelle weltweit einzigartigen Organisationsform – der Genossenschaft ohne Gewinnerzielungsabsicht – verkörpert die DENIC eG schon in ihrem Markenkern vieles, was auch Internet Governance ausmacht. Somit ist unser langjähriges und weitreichendes Engagement für die Bewahrung und Weiterentwicklung des einen, offenen, freien und sicheren Internet nur konsequent.

Für Meinungsvielfalt und Gestaltungsfreiheit im Netz der Netze

Uns ist es wichtig, dass das Internet als Forum der Vielen und Ort des globalen Austauschs erhalten bleibt, als Plattform für Innovation, Kreativität und Geschäftsideen, die über alle herkömmlichen Grenzen hinweg funktioniert. Zu diesem Zweck baut DENIC auf starke Bündnisse und ist in einer Vielzahl von Kontexten auf nationaler und internationaler Ebene vernetzt, die der Genossenschaft eine kontinuierliche Mitgestaltung des Internet der Gegenwart und Zukunft im Sinne der deutschen Netzgemeinde ermöglicht. Koordination, Kooperation und Konsensbildung zur Entwicklung höchster Standards sind dabei oberstes Ziel.

Internet Governance: Teil der DENIC-Wertekultur

Deshalb versteht DENIC nicht nur seine Kernkompetenz – Internetnutzern rund um die Uhr schnellen, sicheren und zuverlässigen Zugang zu Webseiten und -services unter der deutschen Internetendung .de zu gewähren – als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Vielmehr setzt sich die Genossenschaft seit vielen Jahren durch fortlaufende Mitarbeit in zahlreichen Gremien auch aktiv für das im Internet Governance-Umfeld praktizierte Multistakeholder-Modell ein: Dieses vereint in einem pluralistischen Ansatz unterschiedlichste Interessengruppen – von Regierungen und internationalen Organisationen über Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft bis hin zu den Betreibern der technischen Infrastruktur des Internet (wie DENIC selbst). Sie alle gemeinsam erarbeiten auf Augenhöhe Regeln für das Internet von heute und morgen. Und das ganz basisdemokratisch, von unten nach oben: Bottom-up statt Top-down.

DENIC verNetzt

Beispiel ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers): Die unabhängige Organisation koordiniert mit eineindeutigen Namen und Adressen (Names and Numbers) jene technischen Ressourcen, auf denen weltweit die Adressierbarkeit sämtlicher Internetdienste wie Webseiten, E-Mail, etc. beruht. Weichenstellungen, die die Architektur des Internet betreffen, oder Maßnahmen auf ICANN-Ebene, die die Sicherheit und Stabilität des Internet verbessern sollen, sind für DENIC als Betreiber der Infrastruktur der deutschen Länderdomain .de unmittelbar relevant. Deshalb sind DENIC-Vertreter im Rahmen von Gremien und Arbeitsgruppen regelmäßig in die Abstimmungsprozesse aller Interessengruppen zur Politikgestaltung im ICANN-Kontext involviert. Im Jahr 2020 ist DENIC zudem einer der Gastgeber des 69. ICANN-Treffens, bei dem im Herbst in Hamburg mehrere Tausend Teilnehmer über wichtige Kernfunktionen des Internet entscheiden werden.

Beispiel Internet Governance Forum (IGF): An der jährlichen offenen Diskussionsplattform der Vereinten Nationen (UN-IGF), die sich mit aktuellen rechtlichen, politischen, sozialen und technischen Fragen des Internet befasst, nehmen DENIC-Vertreter seit deren Gründung im Jahr 2006 teil. Beim 14. IGF, das vom 25. – 29. November 2019 erstmals in Deutschland – in Berlin – stattfand, brachte sich DENIC in den plenarischen Dialog sowie mit einem Informationsstand ein, an dem Besucher einen Überblick über die ganze Bandbreite des DENIC-Engagements im Bereich Internet Governance erhalten konnten. Darüber hinaus nahm DENIC-CEO Dr. Jörg Schweiger an einem hochkarätig besetzten Roundtable-Podium unter anderem mit Internetpionier Vint Cerf zum das Thema ‚NETmundial+5: The Legacy and Implications for Future Internet Governance‘ teil (Pre-Event 32: Day 0, 25. November 2019, 13:05 – 15:05 Uhr, Raum V). Im Mittelpunkt des 14. IGF standen verschiedenste Facetten von Datenmanagement und Datenschutz (Data Governance), von Zugang und gleichberechtigter Teilhabe an der Digitalisierung und ihrer partizipativen Gestaltung (Digital Inclusion) sowie der Schutz von Menschen, Ressourcen und Infrastrukturen im digitalen Zeitalter (Security & Safety, Stability & Resilience).

Auf europäischer Ebene unterstützt DENIC seit dessen Gründung im Jahr 2008 als Sponsor den jährlichen European Dialogue on Internet Governance (EuroDIG), der sich der speziellen Problem- und Interessenlagen der europäischen Internetgemeinde bei der Entwicklung kollektiver netzpolitischer Strategien annimmt.

Ebenfalls als Co-Sponsor und zugleich Beiratsmitglied der ersten Stunde ist DENIC im Internet Governance Forum Deutschland (IGF-D) vertreten. Regelmäßig ist die Genossenschaft dort als Mitorganisatorin und Mitwirkende aktiv an der Programmgestaltung der öffentlichen IGF-D-Jahrestagungen beteiligt, in denen Fragen von aktueller gesellschaftlicher Relevanz für den Digitalstandort Deutschland verhandelt werden – von der Plattform-Ökonomie über den 5G-Ausbau bis zur Einhegung von Künstlicher Intelligenz.

Einen intensiven Austausch von Wissen, Expertise und Best Practices pflegt DENIC seit vielen Jahren innerhalb zahlreicher Foren und Arbeitsgruppen im Rahmen der Vereinigung europäischer Länderdomain-Registries, CENTR. Die gemeinsamen Projekte in den Bereichen Sicherheit sowie Forschung und Entwicklung tragen in hohem Maße zur Stärkung digitaler Infrastrukturen und damit der Stabilität des Internet bei.

Für digitale Teilhabe und Diversität

Wer sich einen kompakten Überblick über den gegenwärtigen Diskussionsstand im Internet Governance-Umfeld verschaffen möchte, dem stellt DENIC mit der fortlaufend aktualisierten Informations-Website Internet Governance Radar eine Referenzquelle aus einer Hand bereit: Als einziges deutsch/englisches Informationsangebot bietet die Plattform einem breiten interessierten Publikum umfassendes Grundlagen- und vertiefendes Hintergrundwissen zu Themen, Akteuren und aktuellen Entwicklungen im Internet Governance-Kontext an.

Ganz im Sinne des im Multistakeholder-Modell verankerten Diversitätsansatzes hat DENIC im Rahmen seiner Aktivitäten zur Nachwuchsförderung im Jahr 2007 die European Summer School on Internet Governance (EuroSSIG) mitgegründet und seitdem als Hauptsponsor unterstützt. Inzwischen hat die Akademie rund 350 Absolventen aus über 80 Ländern einen breiten Wissensfundus rund um die politischen, rechtlichen, soziokulturellen und technischen Aspekte der Internetverwaltung vermittelt und sie für einen qualifizierten Diskurs in der Welt der internationalen Internet Governance-Organisationen befähigt.

Lange Zeit konnten im Domain Name System, das als Basistechnologie beispielsweise für das Aufrufen von Webseiten im Internet oder für die Adressierung von E-Mail-Anwendungen notwendig ist, ausschließlich solche Zeichen genutzt werden, die auf dem lateinischen Zeichensatz beruhen und somit vorwiegend im westeuropäisch-amerikanischen Sprachraum gebräuchlich sind. Mit einer Quellcodespende an die Mozilla Foundation im Jahr 2016 hat DENIC ermöglicht, dass Nutzer aus der ganzen Welt Tausende weiterer Zeichen aus den Schriftsystemen ihres Sprachraums verwenden können. Mozillas Web-Browser Firefox und E-Mail-Programm Thunderbird erkennen seitdem alle Sonderzeichen (Internationalized Domain Names, IDNs), die im so genannten IDNA2008-Standard definiert sind, als eigenständige Zeichen und stellen diese korrekt dar. Von der DENIC-kodierten Neuerung profitieren zum Beispiel Griechisch, Farsi oder Sinhala sprechende Nutzer, die für sie wichtige Schriftzeichen über die Mozilla-Programme im Internet nun uneingeschränkt nutzen können. Damit wird das Internet vielfältiger und bunter und erlaubt einer Vielzahl von Menschen anderer Kulturkreise, deren Schriftsysteme Teil ihrer ganz eigenen kulturellen Identität sind, erstmals digitale Teilhabe in ihrer Muttersprache.

Für ein Mehr an Sicherheit im Internet

In Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen, akademischen Einrichtungen und den verschiedensten Standardisierungs- und Koordinierungsorganisationen setzt DENIC sich auf nationaler und internationaler Ebene für die Verbesserung der Zukunftsfähigkeit digitaler Infrastrukturen und damit mehr Sicherheit im Internet ein.

Dazu zählen das für technische Internetstandards zuständige Gremium Internet Engineering Task Force (IETF) ebenso wie der nationale CERT-Verbund, eine Allianz von mehr als 40 deutschen Computer-Notfallteams großer Unternehmen, Forschungsinstitute und Verwaltungseinrichtungen auf Bundes- und Länderebene.

Auch im Forum für europäische Betreiber von IP-Netzen und Netzinfrastruktur (RIPE NCC) ist die Genossenschaft aktiv, wo sich aktuell eine auf DENICs Mitinitiative gegründete Arbeitsgruppe mit den Chancen und Risiken des Internet der Dinge und der Anwendbarkeit einschlägiger, international einheitlicher Sicherheitsstandards befasst. Über die offene Plattform für DNS-Entwickler und -betreiber DNS-OARC stellte DENIC kürzlich der Netzgemeinde ein Open Source-Software-Tool zur Verfügung, mit dem sich die Performanz von DNS-Servern messen lässt. Diese Kenngröße geht in die Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Internet-Infrastrukturen ein.

Durch die Mitarbeit im Ausschuss für Informationstechnik und Anwendungen des Deutschen Instituts für Normung (DIN) ist DENIC an der Entwicklung einer Norm zum Datenschutz und zum Datenschutzmanagement beteiligt. Diese soll Sorge dafür tragen, dass die internationalen IT-Sicherheits- und Datenschutznormen in Europa einheitlich zur Anwendung kommen und somit überall gleiche Sicherheitsniveaus gelten.

Der von DENIC erbrachte Nameservice für die Länderdomain .de gehört zu den kritischen Infrastrukturen, die für die Funktionsweise des deutschen Internet und damit das Gemeinwesen in Deutschland von besonderer Bedeutung sind. Im Rahmen einer öffentlich-privaten Kooperation, dem so genannten Umsetzungsplan KRITIS, arbeitet DENIC mit den Betreibern weiterer kritischer Infrastrukturen, deren Verbänden und den zuständigen staatlichen Akteuren zusammen, um die Versorgung mit kritischen Infrastrukturdienstleistungen in Deutschland jederzeit aufrechtzuerhalten sowie organisatorisch und technisch bestmöglich gegen Risiken und Bedrohungen abzusichern.

Mit Sicherheitsforschern wie dem CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit des Bundes kooperiert DENIC im Rahmen von anwendungsorientierten Projekten in den Bereichen Cybersicherheit und Datenschutz. Ziel der gemeinsam entwickelten Konzepte, Optimierungs- und Verteidigungsstrategien ist es, neue Erkenntnisse aus der Forschung unmittelbar für die von DENIC erbrachten technischen Services nutzbar zu machen und damit zum Schutz gegen mögliche Angriffe beizutragen, die sich gegen die DENIC-Infrastruktur richten und die Funktion des deutschen Internet gefährden oder einschränken könnten.

In Zeiten, in denen Menschen in Datenschutzfragen eine zunehmende Sensibilität entwickeln, hat DENIC als Mitbegründer der ID4me-Initiative gemeinsam mit führenden Akteuren der Domain-, Hosting- und Open-Source-Softwarebranche eine niederschwellige, datenschutzfreundliche Alternative zu Social Media-Logins entwickelt. Die globale, offene, föderierte und sichere Single Sign-On-Lösung ID4me nutzt Domains und das Domain Name System (DNS) als Basis für ein digitales Identitätsmanagement im Internet, das auf dem Grundsatz verteilter Verantwortlichkeiten beruht. Ein ID4me-Login bietet dem Nutzer nicht nur einen einfachen und bequemen Zugang zu allen seinen Online-Konten, sodass er sich mit einem einzigen Passwort bei einer Vielzahl von Diensten anmelden kann. Anders als etwa bei Social Media-Logins bestimmt jeder Nutzer eines ID4me-Accounts selbst, mit wem er wie lange welche Daten teilen möchte. Somit behält der Nutzer jederzeit die vollständige Kontrolle über seine persönlichen Daten. Das Prinzip der verteilten Zuständigkeiten sorgt außerdem dafür, dass die für den Authentisierungsprozess erforderlichen Daten bei keinem der beteiligten technischen Akteure konzentriert vorliegen. Vielmehr verfügt jeder von ihnen – seiner Rolle gemäß – immer nur über diejenigen Informationen, die er für seine speziellen Aufgaben benötigt.

Wichtiger Mitgestalter der Internetlandschaft von morgen

In dem Maße, in dem das Internet in allen gesellschaftlichen Bereichen immer stärker an Relevanz gewinnt, nimmt auch der Stellenwert der aktiven Beteiligung an der Mitgestaltung digitalpolitischer Entscheidungsprozesse für einen Infrastrukturdienstleister wie DENIC zu, der mit .de eine technische Basisressource des Internet betreibt – deshalb werden wir unser Engagement im Internet Governance-Kontext künftig auf breiter Basis fortführen und ausbauen.